Notebook University an der
Technischen Universitt Mnchen
www.tum.de/nbu
Projekt-Kurzbeschreibung
Die Technische Universität München hat Institute und Forschungseinrichtungen, die quer über
Bayern verteilt sind, von der Oberpfalz bis in das Allgäu. Auch der
eigentliche Kern der Technischen Universität ist weitgehend verteilt. Für
Forscher, Lehrende und Lernende an der Technischen Universität München
ist daher die Mobilität eine besonders wichtige Eigenschaft.
Lehrveranstaltungen, vor allem der Querschnittsdisziplinen wie Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften müssen an allen Standorten
angeboten werden. Eine mobile Arbeitsweise und eine entsprechende rechnertechnische
Ausstattung ist daher die Grundvoraussetzung für ein effizientes Arbeiten
für Studenten und Lehrpersonal der Technischen Universität München.
Die Hochschulleitung der Technischen Universität München hat mit dem Leibniz- Rechenzentrum vereinbart, dass schrittweise ein flächendeckendes Angebot für Funk-LANs realisiert wird. Die Fakultäten Mathematik und Informatik betreiben bereits jetzt entsprechende Einrichtungen auf dem Campusgelände in Garching.
Für das Produktions- und Nutzungskonzept multimedialer Einrichtungen bestehen bereits heute an der TU München zahlreiche Erfahrungen, die sich aus erfolgreichen Beteiligungen an Multimedia-Projekten ergeben. Die TU München beteiligt sich aktiv an der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) und stellt mit den Professoren Eberspächer und Schlichter die Koordinatoren für die Fachgebiete Informatik und Elektrotechnik-Informationstechnik sowie mit Vizepräsident Bode ein Direktoriumsmitglied der VHB. Zahlreiche Einzelprojekte mit Förderung aus DFG, BMBF und EU wurden durchgeführt und teilweise durch das Medienzentrum der TU München koordiniert.
Die TU München will mit dem vorliegenden Antrag dazu beitragen, dass die mobile Arbeitsweise am Standort Deutschland nachhaltig unterstützt wird. Besondere Erfolgsaussichten verteilen sich hierbei gleichermaßen auf die eingesetzte Infrastruktur und gewonnene Erkenntnisse über "`Mobiles Projektmanagement"'. Hierbei ist das Verkürzen der diversen Latenzzeiten durch Notebook-Einsatz das Hauptmerkmal.
Im Piloteinsatz der mobilen Infrastruktur werden fakultätsübergreifende Konzepte getestet, wobei durch die koordinierte Zusammenarbeit der Fakultäten Mathematik, Informatik und Elektrotechnik erhebliche Synergieeffekte zu erwarten sind. In einer im Anschluss geplanten TUM-weiten Verwertungsphase ist bereits der angestrebte Mehrwert durch Notebook-Einsatz in der Lehre und Ausbildung zu erwarten. In dieser Phase wird zusätzlich der hochschulübergreifende Austausch relevant. Zusammen mit externen Universitäten will die TU München, aufbauend auf Erfahrungen des Lehrstuhls für Angewandte Softwaretechnik (Prof. Bernd Brügge) mit verteilten Praktikumsangeboten in Kooperation mit der Carnegie-Mellon University, das Lehrmodell mit mobilen Rechnern weiterführen.
Insgesamt beteiligen sich im einzelnen am Notebook University Projekt an der Technischen Universität München
Prof. Dr.Dr. Jürgen Richter-Gebert, Prof. Dr. Claudia Czado,
Dr. Peter Vachenauer, Dr. Christian Kredler
Einerseits soll für große Lehrveranstaltungen eine weitere Verbesserung der bereits jetzt multimedial unterstützten Lernkonzepte erreicht werden. Es soll eine ubiquitäre Zugangsmöglichkeit für die Inhalte der großen Serviceveranstaltungen im Mathematikbereich geschaffen werden. Notebooks und Funk-LAN sollen darüber hinaus die zunehmende Möglichkeit eines interaktiven Unterrichts schaffen, bei dem in Abkehr von rein frontalen Lehrmethoden der Student selbst in das Unterrichtsgeschehen eingreifen kann. Es besteht insbesondere eine deutlich vereinfachte Möglichkeit zur Lerngruppenbildung.
In der Mathematikausbildung in den Lehramtsfächern sollen Konzepte erprobt und praktiziert werden, die von den Lehramtsabsolventen mit in ihren Beruf als Lehrer getragen werden und damit auch Mehrwert an Schulen und Bildungseinrichtungen erzielen können.
Prof. Bernd Brügge, Ph.D., Prof. Gudrun Klinker, Ph.D.,
Prof. Dr. Michael Gerndt, Prof. Dr. Schlichter
Ziel des Pilotprojekts am Lehrstuhl für Angewandte Softwaretechnik ist,
eine bereits verwendete Infrastruktur, die im Rahmen vergangener Projekte entwickelt
wurde, für andere Lehrstühle und Fakultäten nutzbar zu machen.
In diesen Projekten können anhand realistischer, d.h. von einem industriellen
Kunden gelieferten Problemstellungen neben den hard skills, also den
handwerklichen Methoden der Softwareerstellung, auch die soft
skills, wie z.B. Kommunikation oder Teamarbeit eingeübt werden.
Am Lehrstuhl für Angewandte Informatik/ Kooperative Systeme wurde ein System
entwickelt, das eine handschriftliche Annotation
von elektronischem Lehrmaterial ermöglicht. Damit ist ein dynamisches Erarbeiten
von Lehrinhalten möglich; es wird von einem Präsentationsrohentwurf
ausgegangen, der im Laufe der Präsentation unter Mitwirkung des Publikums
interaktiv ergänzt wird.
In der Notebook University kann dieser Ansatz dahingehend weitergeführt
werden, dass die an einer Sitzung teilnehmenden Studierenden jeweils mit einem
Notebook ausgestattet sind und selbst interaktiv ihre eigenen Kommentare hinzufügen
können.
Am Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation/ Parallelrechnerarchitektur soll durch Notebookeinsatz die Programmierumgebung ubiquitär verfügbar gemacht und der ortsunabhängige Zugriff auf einen parallelen Zielrechner realisiert werden.
Prof. Dr.-Ing. Klaus Diepold, Dipl.-Ing. Georg Fries
In der heutigen beruflichen Praxis des Ingenieurs für Elektrotechnik und
Informationstechnik spielt der Einsatz rechnergestützter Entwicklungs-
und Kommunikationswerkzeuge eine zentrale Rolle. Um eine realitätsnahe
Ausbildung zu gewährleisten, muss die Kompetenz der Studierenden auf genau
diesem Gebiet gefördert werden. Deswegen bietet die Fakultät für
Elektrotechnik und Informationstechnik bereits jetzt viele Lehrveranstaltungen
an, die mit Rechnerunterstützung ablaufen.
Für eine reibungslose und effektive Ausbildung ist es wünschenswert,
einen Satz von Standardwerkzeugen zur Verfügung zur stellen, die für
möglichst viele Lehrveranstaltungen gemeinsam nutzbar sind. Dazu gehören
Werkzeuge für folgende Aufgaben: Kommunikation und Kollaboration, Projektmanagement,
Software-Engineering, Simulation und Dokumentation. Nur durch den Einsatz von
Notebooks kann dieser Satz von Werkzeugen den Studierenden jederzeit überall
zur Verfügung gestellt werden.
Nicht zuletzt ist die Stärkung der sozialen Kompetenz der Studierenden
durch die intensivere Nutzung moderner Kommunikationsmittel ein wesentliches
Ziel des Einsatzes mobiler Rechner.
Prof. Dr. Antonio Delgado, Dipl.-Ing. Michael Eberhard, Dipl.-Ing. Rainer Benning
Aus dem Bereich Life and Food Sciences erwachsen derzeit ständig neue
Anforderungen an Forschung und Lehre. In diesem Zusammenhang gewinnen die Methoden
der Wissensextraktion, -transformation und -applikation drastisch an Bedeutung.
Dies zeigt die Entwicklung von solch essentiellen Feldern, wie der Bioinformatik,
der Simulation biotechnologischer Prozesse oder der on-line Optimierung von
umwelttechnischen Verfahren.
Der vom WZW verfolgte Ansatz einer Notebook- Universität wird die dringend
gebotene Erhöhung der Akzeptanz von Informationswerkzeugen in der Lehre
stark erhöhen. Die Durchführung einer qualifizierten und zukunftsträchtigen
Hochschulausbildung bedarf des durchgängigen Einsatzes von Informatikwerkzeugen
wie Kommunikationsschnittstellen zu biochemischen und biophysikalischen sowie
zu genetischen Datenbanken und Simulationsalgorithmen.
Die "Notebook University" Initiative an der TU München soll
dazu beitragen, dass die mobile Arbeitsweise in den Lehrveranstaltungen nachdrücklich
unterstützt wird, wobei je nach Lehrveranstaltung unterschiedliche Aspekte
von Mobilität der Arbeitsumgebung an verschiedenen Orten der Technischen
Universität berücksichtigt werden. Weitere Aspekte sind auch Gastaufenthalte
im Ausland, die Nutzung von Leer- und Transportzeiten während der Ausbildung,
die verteilte Zusammenarbeit mobiler Arbeitsgruppen, sowie der mobile Zugang
auf singulär vorhandene Ressourcen wie Supercomputer oder Informationssysteme.
Besondere Aspekte der Rechnertechnik werden in diesem Projekt
durch die intensive Einbindung der Fakultät für Informatik gesichert,
wie z.B. die Verteilung von Programmierwerkzeugen bei vorausgesetzter stark
heterogener Notebook- Infrastruktur.
30. September 2002
Notebook University TU Mnchen Koordinationsbro, Martina Hilla
nbu.koordination@in.tum.de